February 20, 2014 Udupi, Karnataka, India

Goa, Auszeit von Indien und dem Radfahren

by Daniela , published on July 20, 2014

distance: 564.47km
duration: 86h 33min

Die großen Erwartungen an Goa

Auf den Strassen von Maharastra, der Provinz nördlich von Goa, hat fast jeder vorbeifahrende Inder vom Moped gebrüllt: "Do you go to Goa"?

Ist also klar, dass alle weißen Gesichter nach Goa fahren!

Am Arambol Hauptstrand wird niemandem fad.

Bevor die Gaeste kommen

Ein geschuetzter Strand fuer die Schildkroeten

 

Auf jedem Strand in Indien gibt's Hunde. Hab aber nie einen Scheisshaufen gesehen!

Habt ihr nun Lust auf Urlaub in Goa?

 

Wir rollen mit unseren Fahrrädern in die nördlichste Touristenburg in Arambol ein. Mit guter Laune radle ich Richtung Strand und ich singe, "Pack die Badehose ein, ..."

Ein Moped nach dem anderen, mit weißen Touristen, fährt bei uns vorbei. Uns fällt sofort auf, dass die Jungs und die Mädels alle leicht bekleidet sind. Für uns ganz was Neues, eine eigene Welt in Indien! Wir haben keine Ahnung was uns hier erwartet.

Nach der Zeit in Zentralasien habe ich mich schon an meine weite Bekleidung gewöhnt. Ich trage meine enge Radlerhose immer unter meiner weiten Trekkinghose und nie ein enges Shirt. Obwohl die Leute hier für unsere europäischen Verhältnisse normal angezogen sind, erscheint es für mich gerade sehr obszön.

Es ist für mich recht schwierig in mitten der indischen Kultur so freizügig herum zu laufen. Zwar sind die Einheimischen die nackte Haut der Weißen gewohnt, aber ich bemerke trotzdem die Blicke.

So schön ich es auch finde mich bei dieser Hitze auszuziehen, aber ich habe ein unangenehmes Gefühl dabei. Ich finde dieses Verhalten nicht korrekt.

Es ist ja auch eigenartig, wenn man bedenkt dass die Einheimischen sogar mit ihren Saris ins Wasser gehen. Die Saris zeigen zwar den Bauch, aber der restliche Körper ist komplett abgedeckt.

 

Arambol

Die alte Hippiestadt Arambol wird von extravaganten Menschen belebt. Für uns eine tolle Abwechslung, ich kann gar nicht aufhören die Leute anzustarren. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einen Ort auf der Welt noch gibt. 

Eine gute Unterkunft zu finden ist hier ein wenig schwer, die ganze Innenstadt, d.h. der Stadtteil nahe dem Strand, ist vollgequetscht mit Betonhäusern. Der Ort selbst hat wenig Charme. Es wird alles mit Ferienhäusern zugebaut. 

In Maharastra waren die Strände meist leer. Ich bin auf meiner langen Reise durch Indien leider nie dahinter gekommen, warum das Meer für die Inder so fremd ist. Die meisten können auch nicht schwimmen. Könnt ihr euch das vorstellen?

Die junge Generation nähert sich dem Meer, sie plantschen gerne unter der Aufsicht von den Lifeguards. Es wird anscheinend immer populäre am Meer Urlaub zu machen, aber eine Inderin im Bikini ist weit und breit nicht zu sehen.

Ist es die Angst vor dem Unbekannten? Die zu starke Strömung? Welche Ängste stecken dahinter? Es scheint als wären sie mit dem Meer nicht vertraut, obwohl wir viele Fischer sehen, die mit selbstgebauten Gefährten hinaus fahren zum Fische fangen.

Und hier in Goa ist der Strand voll mit Touristen. Es wirkt wie eine künstlicher Ort für mich. Gäbe es keine westlichen Touristen hier, würde es diese Orte entlang den Stränden gar nicht geben. 

Ganesha

Neben alldem genießen wir aber trotzdem den europäischen Einfluss. Es gibt gutes Frühstück mit Zimtschnecke, Torten und gutem Kaffee. Abends gibt es romantische Strandatmosphäre und können jeden Tag ein neues, gutes Restaurant erkunden.

 

Schoener Arbeitsplatz in Patnem

Tempelblumen

Ich bemühe mich jeden Tag am Yoga-Training teilzunehmen. Die Lehrerin ist eine Inderin und gibt tolle, traditionelle Stunden. Zum Abschluss singt sie Lieder für ihre Götter, das Singen unterstützt herrlich die Meditation.

In der Hauptstadt von Goa, in Panjim, die Kirche "Our Lady of the Immaculate Conception".

Schon sehr verlockend

Das wohl schoenste Viertel in Panjim rueckt durch den Kolonialstil der Portugiesen in den Mittelpunkt der Touristen.

Auf den Strassen

Bei der Weiterfahrt auf unseren Rädern entdecken wir viele christliche Kirchen, sowie alte Häuser im Kolonialstil aus der langen Besetzung der Portugiesen (Portugiesisch-Indien) in Goa. 

Kirche im Dorf

Schoene alte Haeuser, aber man sieht leider mehr verwahrloste als renovierte Altbauten.

Meist liegt nur ein Radfahrtag zwischen dem nächsten längeren Strandaufenthalt. Das Campen rückt somit in den Hintergrund. Es wird jeden Abend schwieriger einen Platz zu finden. Zwischen den vielen Bäumen gibt es kaum Freiflächen, wenn wir Glück haben, dann finden wir eine Weidefläche. Zudem gibt es keinen Abend in Zweisamkeit, weil wir immer Inder um uns haben. 

Christian musste seine Gangschaltung (Narbenschaltung) Rohloff ausbauen. Seit längerem ist Öl ausgelaufen und so musste er die Papierdichtung wechseln. 

So sieht eine Rohloff Schaltung aus

 

Entlang der Küstenstrasse

Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken.

Fischer am Reparieren des Netzes.

Ein ueblicher Hausschrein an der Kassa.

Tempelanlage

Auch eine Moeglichkeit

Über Gokarna, einem Pilgerort geht es zu unserem letzten Badeaufenthalt weiter. Am Weg zur nächsten Bucht teffen wir auf die erste Österreicherin seit unserer Reise. Mit großem Interesse quatschen wir recht lange. So kommt sie sogar zu spät zu ihrer Verabredung. 

Gokarna ist ein wichtiger Hindu Pilgerort. Es wird hier fuer die Feiertage ein maechtiger Holzwagen an die Oeffentlichkeit gezogen. Der Tempel im Ort zieht viele westliche Touristen an.

Nachbarbucht des Om Strandes

Der Om Beach lockt Tagestouristen an. Es gib hier auch keine Liegen und keine Sonnenschirme am Strand. Die Unterkunft ist uns zu teuer, uns hält hier nichts. 

Am nächsten Tag radeln wir wie immer in praller Sonne über die Berge weiter.

 

Christian hat sich für einen Tauchkurs entschieden und so fahren wir die nächsten Tage entlang der Küste nach Murudeshwar weiter.

Ein typischer Verkaufsstand

 

 

Im Lokal auf ein Getraenk
 

Den Fluss haben wir erfolgreich ueberquert
 

Die lieben Frauen

Unser Tauchurlaub

Murudeshwara ist eine von indischen Touristen belagerte Kleinstadt.

Die Hauptattraktionen in Murudeshwara, der Tempeleingang und die Shivastatue.

Haupteinkommen ist das Fischen

Die große Shivastatue, der Tempel und der Strand lockt die Inder in Massen an diesen Ort. Leider ist der Strand und der Ort extrem zugemüllt, man versucht die Strasse ein bisschen zu pflegen, aber es gibt keine Müllabfuhr und das Abwasser der Toilette wird in das Meer geleitet. Manche Einheimischen lieben die alte Tradition und nutzen den Strand als Toilette für groß und klein.

"Gopura", der monumentale Beton Turm dient als Eingang in den Tempel.

Zweitgroesste Shivastatue der Welt, 37 m hoch.

Die 19 km weit entfernte Netrani Island wird hier von den Tauchcentern jeden Tag besucht. Nach zwei Tagen Training im Pool geht es raus zur Insel. Durch die starken Wellen der letzten Tage ist die Sicht unter Wasser beschränkt.

Christian musste leider Erfahrung mit Seekrankheit machen. Für ihn war die Anfahrt zur Insel eine Qual.

Des einen Freud, des anderen Leid.

Gerade haben wir beim Fahrrad fahren darüber geredet, dass Christian tauchen lernt und jetzt ist die Zeit schon wieder um. In einer Woche wird einem alles sehr vertraut. Man kennt die Leute, weiß wie der Ort funktioniert und fühlt sich schon ein bisschen zu Hause.

Kokosnuesse werden zum Verkauf von der dicken Aussenschale befreit.

Nach vier Tauchtagen verabschieden wir uns von der Crew. Meine Stimmung ist ein wenig getrübt, aber so ist es beim Reisen. Jeder geht wieder seinen Weg und auch wir starten für das nächste Monat in die Westghats

A Coconut a day keeps the doctor away. Unser Motto!
 

Gutes Fleisch

Udupi

In Udupi steht ein besonderer Hindu Tempel, der dem Gott Krishna geweiht ist. Wir besuchen den letzten Ort für uns an der Küste bevor wir in das Landesinnere weiter fahren. 

Tempeleingang
 

Wir sehen zum ersten Mal einen autofreie Zone rund um den Tempelkomplex.
 

Endlich ein Platz ohne Autos

Die Verkaufsstende fuer die heiligen Ketten und Bilder.